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Presto Ballet: The Days Between (Review)

Artist:

Presto Ballet

Presto Ballet: The Days Between
Album:

The Days Between

Medium: CD/Download
Stil:

Melodic Rock

Label: Rat Pak
Spieldauer: 52:11
Erschienen: 08.03.2019
Website: -

Kurdt Vanderhoof hat seit einiger Jahren wieder einen kreativen Lauf und anscheinend ein funktionierendes Gleichgewicht für sich gefunden. Abseits der wiedererstarkten Metal Church mit Rückkehrer Mike Howe als bestem Frontmann der Gruppe führt er auch seine Prog-Liebelei PRESTO BALLET weiter und legt damit dieser Tage sein bereits sechstes Album vor.

Mittlerweile dürften allerdings auch beinharte Unterstützer des Amerikaners zugegeben haben, dass die Formkurve des Projekts flach abwärts verläuft, und zwar schon seit ihrem tollen Debüt, das auf seine Vintage-Art seinerzeit auf sympathische Weise und vor allem lautstark aus dem überwiegend klinisch kalten Prog-Treiben hervorragte. 2019 stellt sich beim Hören der Band indes Ernüchterung ein. Vom Cover, einer in Hugh-Syme-Ästhetik - und Hintersinnigkeit gestalteten Märchen-Variation ("Hänsel und Gretel") auf einen Altes mit Neuem verbindenen Inhalt zu schließen, wäre vermessen, denn das Quintett hält sich strikt an die reine Hardrock-Lehre und hat auf "The Days Between" seine bislang geradlinigsten Stücke gesammelt.

In seiner unaufgeregten Art gefällt das Material zwar, bleibt aber hinter dem Niveau sämtlicher Vorgängeralben zurück. So wie es konzeptionell um Kreisläufe im Leben zu gehen scheint, dreht sich auch die Band künstlerisch im Kreis, indem sie vorwiegend Gefilde von Journey bis Boston abklappert, statt mal wieder auf den Prog-Tisch zu hauen. Das pompöse 'Out of Mind' ist in dieser Hinsicht ein bezeichnender Einstieg, wohingegen 'Hard Times For Dreamers' mit Hammondorgel als zeitgenössisch aufgebohrte Variante von Deep Purple Mark II einen der seltenen Lichtblicke darstellt.

Klar, das die alten AOR-Helden emulieren - das muss man auch erst mal können, doch PRESTO BALLET liegen nicht mit deren Qualitäten gleichauf, sondern plätschern über weite Strecken in austauschbaren Melodic-Rock-Niederungen herum selbst der Longtrack 'I Am Wire' entpuppt sich als Bluff mit zu viel reinem Geräusch anstelle handfester Ideen, und viele einen Tick zu oft wiederholte Motive zeugen ebenfalls von Einfallslosigkeit

Die Interludien 'Earthbound' und 'Tip of the Hat' sollen vermutlich zur atmosphärischen Tiefe des Ganzen beitragen, doch alles in allem verbleibt man am Ende mit dem sonderbaren Gefühl, Die Protagonisten würden so langsam ihre Zähne verlieren. Kurz gesagt: Die Platte ist kompositorisch wie klanglich zu souverän, zu glatt gestrickt. Zudem macht sich die Gruppe mit der dämlichen Unsitte, einen gesonderte "vinyl only" Digitalbonustrack zum Herunterladen aus dem Netz und ein parallel nur auf CD zu hörendes Stück (beide definitiv auf einer qualitativen Ebene mit dem "Hauptteil") anzubieten, nicht unbedingt mehr Freunde …

FAZIT: "The Days Between" mag ausschließlich mit analogem Equipment realisiert worden und auf Hooks ausgerichtet worden zu sein, ist aber für PRESTO BALLETs bisherige Verhältnis eine ziemlich seichte Enttäuschung.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2300x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Out Of Mind (It’s Outta Sight)
  • Earthbound
  • Tip Of The Hat
  • I Just Drive
  • Hard Times For Dreamers
  • I Am Wire
  • The Man With The Plastic Face (CD-Bonus Track)
  • Brand New Minute (Vinyl Download Bonus)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
evilknievel
gepostet am: 13.06.2019

User-Wertung:
11 Punkte

mir gefällt das Album sehr gut.
Klar, wenn Presto Ballet drauf steht, ist die Erwartungshaltung auch dem vorangegangenen Schaffen geschuldet. So gesehen mag man der Beurteilung folgen.
Dieses Album orientiert sich jedoch mehr an den unter dem Namen Vanderhoof veröffentlichen Alben. In diesem Kontext ist eine höhere Bewertung gerechtfertigt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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